ISSN:
1434-4726
Source:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Topics:
Medicine
Notes:
Zusammenfassung Es konnte in früheren Versuchen gezeigt werden, daß sich Ohrmuschelknorpel von Kaninchen nach kurzdauernder, circumscripter Einwirkung von niedriggespanntem. Gleichstrom soweit verändern läßt, daß eine hier vorgenommene Faltenbildung nach Abheilen der elektrisch gesetzten Gewebsalteration bestehen bleiben kann. Es werden nunmehr verschieden lange zurückliegende Ergebnisse derartiger Experimente mit solchen verglichen, bei welchen in Parallelversuchen der Knorpel chirurgisch durchtrennt und anschließend vernäht wurde. Makroskopisch entstehen bei der Gleichstrommethode wesentlich mildere Knickkanten als nach der Durchtrennung mit dem Skalpell. Histologisch ist die allgemeine mesenchymale Gewebsreaktion nach der Stromeinwirkung wesentlich geringer, der Knorpel bleibt, wenn auch als kernloses Gebilde, weiterhin als mechanische Stütze des Ohres bestehen und dient der Knorpelneubildung als Leitschiene, wobei der neue Knorpel vom wiedererholten alten Perichondrium ausgeht. Die elastischen Fasern bleiben dabei im Perichondrium erhalten, ebenso im toten Knorpelabschnitt und entstehen relativ rasch und reichlich im neuen Knorpel. Demgegenüber bildet sich nach chirurgischer Unterbrechung erst eine Bindegewebsbrücke, aus dieser differenziert sich ein neues Perichondrium, von welchem der Knorpel zur überbrückung des Defektes ausgeht. Dieser junge Knorpel zeigt eine stärkere territoriale Gliederung als jener der Gleichstrommethode, da er sofort physikalischer Belastung ausgesetzt wird. Elastische Fasern treten hier jedoch viel später und in geringerer Menge auf, was phylogenetisch erklärbar ist.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF01969202
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