ISSN:
1435-1536
Source:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Topics:
Chemistry and Pharmacology
,
Mechanical Engineering, Materials Science, Production Engineering, Mining and Metallurgy, Traffic Engineering, Precision Mechanics
Notes:
Zusammenfassung Das Gefrier- und Schmelzverhalten von thermisch vernetzten, in Wasser gequollenen Gelen aus Polyvinylalkohol/Polyacrylsäure wurde mit Hilfe einer verbesserten Meßmethodik untersucht. Die Gele wiesen eine durch die Netzstruktur bedingte anomaleGefrierpunktsdepression von 2–3 °C auf, entsprechend einer Kristallgröße von etwa 150 Å. Interessanterweise zeigte es sich, daß derSchmelzpunkt des Gels nur unwesentlich tiefer als der Schmelzpunkt von makroskopischem Wasser liegt. Dieser Befund steht in Einklang mit dem Ergebnis von Röntgenbeugungsversuchen an gefrorenen Gelen, bei denen die für Mikrokristalle charakteristische Verbreiterung der Interferenzliniennicht gefunden wurde. Auf Grund dieser Beobachtungen dürfte sich der Gefriervorgang im Gel in der Weise abspielen, daß einem wachsenden Eiskristall wegen des Vorhandenseins der Netzfäden Habitusstörungen aufgezwungen werden, welche im weiteren Verlauf des Wachstums durch Vereinigung gleich orientierter Eisprismen wieder ausheilen können. Dabei entsteht Eis, welches eine über makroskopische Bezirke einheitliche kristallographische Orientierung besitzt. Durch eine unendlich kleine Temperaturerhöhung kann zwar der Gefrierprozeß in dem Sinne umgekehrt werden, daß die gerade im Wachsen begriffenen Mikroeiskristalle wieder abschmelzen; ein Schmelzen makroskopischer Bereiche tritt jedoch erst bei einerendlichen Temperaturerhöhung ein. Das Gefrieren eines Gels ist somit ein Vorgang, welcher in mikroskopischem Maßstabreversibel, im makroskopischem Maßstab dagegenirreversibel ist.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF01500060
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