ISSN:
1432-1912
Quelle:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Thema:
Medizin
Notizen:
Zusammenfassung Ausgehend von den experimentellen Erfahrungen bei der Analyse des toxischen Digitaliserbrechens wurden Novocain, Ganglienblocker und andere Stoffe gegenüber der Brechwirksamkeit verschiedener Pharmaka (Apomorphin, Nicotin, Pilocarpin, Digitoxin) geprüft. Ganglienblocker, besonders Pendiomid, aber auch Novocain und Buscopan, hemmten das Nicotinerbrechen, nicht dagegen das Erbrechen nach Apomorphin. Auch gegenüber dem Pilocarpinerbrechen erwiesen sich Pendiomid und Tetraäthylammoniumbromid (TEA) wirkungslos, während das Erbrechen nach Nicotin und Pilocarpin durch Atropin zentral ausgeschaltet werden soll. Buscopan verhält sich dagegen wie Atropin gegenüber dem Pilocarpinerbrechen. Die Pendiomid- und TEA-Wirkung gegenüber Nicotin läßt an eine spezifische „nicotinolytische“ Wirkung denken. Die Frage, ob durch pharmakologisch bedingte Kontrakturen im Magen-Darm-Kanal Erbrechen ausgelöst werden kann, konnte negativ entschieden werden, da Papaverin gegenüber Pilocarpin, Digitoxin und Nicotin unwirksam war. Ebenso war Dibenamin gegenüber Nicotin und Pilocarpin unwirksam. In kurzen Abständen wiederholte Nicotin-Brechdosen führten zu keiner tachyphylaktischen Reaktion, was im Hinblick auf das bekannte Gewöhnungsphänomen bei chronischer Nicotinzufuhr bemerkenswert erscheint.
Materialart:
Digitale Medien
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF00247441
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