ISSN:
1432-2013
Source:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Topics:
Medicine
Notes:
Zusammenfassung Es wird über eine Methode berichtet, mit der es am Hechtlabyrinth gelingt, eine direkte isolierte Erregung des Utriculusotolithen mit Reizen von physiologischer Reizstärke auszuführen. Die Operationsmethode stellt im Prinzip eine einfache Anwendung der CupulauntersuchungsmethodeSteinhausens am lebenden Hecht, auf die Verhältnisse des Utriculus umgeändert, dar. Als Reizinstrument wird ein geeichtes Reizhaar benutzt, mit dessen Hilfe die Richtung des „Abtriebs“ des Otolithen künstlich geändert werden werden kann. Der Abtrieb des Otolithen ist vorher aus seinem Gewicht und seinem spezifischen Gewicht nach der Methode vonSteinhausen bestimmt (vgl. die vorhergehende Arbeit vonSteinhausen). Durch geeignetes Ansetzen des geeichten Reizhaares lassen sich mit größter Präzision tonische Reflexe auf die Augen auslösen, die somit als reine Utriculusreflexe sich erweisen. Hierbei hat eine Druckwirkung auf den Utriculusotolith nachvorn-auβen eine Ablenkung des gleichseitigen Auges nachoben-hinten und eine Druckwirkung auf den Stein direktnach auβen eine Vertikaldeviation senkrechtnach oben zur Folge. Das Auge der anderen Seite führt dabei Bewegungen in entgegengesetzter Richtung aus. Druckwirkung auf den Stein nach der entgegengesetzten Seite, also nach innen, istunwirksam, d. h. es gelingt nicht, vom Utriculus aus das gleichseitige Auge nach unten zu steuern. Die Utriculusfunktion (statische Funktion) ist somit genau wie die Cupulafunktion der vertikalen Bogengänge (dynamische Funktion) aufeine Drehrichtung spezialisiert: Bei Linksdrehung um die Körperlängsachse wird nur das linke Labyrinth, bei Rechtsdrehung nur das rechte Labyrinth angeregt.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF01764211
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