ISSN:
1432-1831
Source:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Topics:
Medicine
Notes:
Zusammenfassung 1. Gelatine, Agar-Agar und andere Kolloide (Gummi, lösliche Stärke) behindern den Ablauf der Bakteriophagenreaktion. 2. Die Gelatine entfaltet diesen hemmenden Einfluß sowohl im flässigen Zustand wie als Gallerte. 3. Die antagonistische Wirkung der Gelatine wächst mit der Konzentration. Zwischen gleichen Konzentrationen (Gewichtsprozenten) von Agar und Gelatine scheint kein erheblicher Unterschied zu bestehen. 4. Der antibakteriophage Effekt kommt sowohl bei 15 wie bei 37° zustande. 5. In Gelatine- oder Agar-Gallerten manifestiert sich die Schutzwirkung des Kolloids dadurch, daß eingesäte Keime trotz des Lysingehaltes der Gallerten zu Kolonien auswachsen, falls dieser Lysingehalt eine bestimmte Grenze nicht überschreitet. Die Lysinkonzentration, gegen welche die Gelatine die wuchernden Bakterien schützt, rückt um so weiter hinauf, je mehr Gelatine das Nährsubstrat enthält. 6. In flüssigen Gelatinemedien variiert die Intensität der Schutzwirkung ebenfalls mit der Gelatinekonzentration. Erst 6% Gelatine ermöglichen die Gasbildung aus Glucose durch Bact. coli. Eine Beeinflussung der Bakterien durch das Lysin findet aber auch in den höchsten Gelatinekonzentrationen statt und äußert sich durch Verklumpung der Mikroben, Lysinproduktion und durch die Entstelung lysinogener und resistenter Rassen. 7. Am stärksten behindert flüssige Gelatineden Endakt der Bakteriophagenreaktion, die Lyse. Es wird diskutiert, wie sich aus dieser Tatsache und aus den die Bakteriophagenreaktion begleitenden Agglutinationserscheinungen die Annahme einer (dystrophischen) Membranläsion ableiten läßt. 8. Da in flüssiger Galatine die Bakteriolyse ausbleibt, die Lysinproduktion aber fast ebenso lebhaft ist wie in Bouillon, erscheint die Hypothese von der Lysinentstehung durch Bakterienzerfall derzeit unhaltbar.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF02174596
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