ISSN:
1435-1536
Quelle:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Thema:
Chemie und Pharmazie
,
Maschinenbau
Notizen:
Zusammenfassung Nach Einlagerung von Jod oder Thallium in die gitterungeordneten Bereiche von natürlich gewachsenen und gefällten Zellulosefasern werden im Elektronenmikroskop große Perioden beobachtet, die als Ausdruck für eine periodische Wechselfolge von gittergeordneten und gitterungeordneten Segmenten in Faserlängsrichtung gedeutet werden. Damit wird das früher für synthetische Fasern erschlossene Strukturprinzip auch für Zellulose gültig. Die beobachteten EM-Aufnahmen ähneln den für natürliche und aus Lösung gefällte Faserproteine bekannten Bildern bis in weitgehende Einzelheiten. Neben der Ordnung in Faserlängsrichtung wird wie bei den Proteinen auch (Beyersdorfer-Effekt) bei den Zellulosefasern eine laterale Ordnung festgestellt, die durch eine gegenseitige affine Wirkung der ungeordneten, energiereichen Bereiche benachbarter Mizellarstränge gedeutet wird, derzufolge jeweils gitterungeordnete und geordnete Bereiche seitlich auf gleicher „Höhe“ liegen (seitliche „Vernetzung“). Die Strichbzw. Scheibenform der Kontraste in den EM-Aufnahmen findet dadurch eine überzeugende Erklärung. Die weitgehende Analogie bei synthetischen Fasern, natürlichen und gefällten Zellulosefasern sowie natürlichen und gefällten Proteinfasern läßt erwarten, daß allen Fasern ein gemeinsames in vivo und in vitro gültiges Ordnungsgesetz für hochpolymere Kettenmoleküle zugrunde liegt. Dieses Ordnungsgesetz geht weit über die Vorstellungen hinaus, die bisher für die Texturordnung bei Hochpolymeren entwickelt worden sind.
Materialart:
Digitale Medien
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF01501290
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