ISSN:
1432-1912
Source:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Topics:
Medicine
Notes:
Zusammenfassung Es wird eine Übersicht unserer Kenntnisse der Physiologie der Erythropoese gegeben. Auf Grund einer experimentellen und theoretischen Kritik ist das Vorhandensein des sogenannten Hämopoietins nach Carnot und Deflandre abzulehnen. Die Erythropoese wird durch ein spezifisches erythropoetisches hormonelles Prinzip gesteuert. Dies wird vermutlich im reticuloendothelialen System, im besonderen in der Milz erzeugt und ist Glied einer Wirkkette, deren Ausgangspunkt die Änderung der Versorgung des Organismus mit Sauerstoff ist. Diese wirkt sich erstens auf ein Zentrum im Zwischenhirn aus, das über das Rückenmark und die Nervi splanchnici Fasern zum reticuloendothelialen System besonders zur Milz entsendet. Hier entstecht das obige hormonelle Prinzip, das über den Blutweg das Knochenmark erythropoetisch anregt. Dieser erste „zentrale Weg“ wirkt sich in Stunden aus.—Zweitens kommt der Sauerstoffmangelfaktor noch auf einem anderen „peripheren Weg“ zur Auswirkung, indem er vermutlich über ein noch nicht näher erkanntes Zwischenglied das reticuloendotheliale System, insbesondere die Milz zur Hormonproduktion veranlaßt. Dieser zweite Weg braucht einen bis mehrere Tage zu seiner Auswirkung. Er ist nach einer mittelstarken Blutung der hauptsächlich beschrittene. Es wird ein Test beschrieben, das hormonelle Prinzip nachzuweisen.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF00244790
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