ISSN:
1432-1750
Source:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Topics:
Medicine
Notes:
Zusammenfassung Aus den mitgeteilten Beobachtungen an 100 tuberkulösen Kindern geht hervor: 1. Der PrimÄraffekt kann dort, wo er klinisch nachweisbar ist, als umschriebene Infiltration und Induration (epituberkulöse Pneumonie), als circumscripte Bronchitis, als exsudative und trockene Pleuritis in die Erscheinung treten. 2. Abgesehen vom PrimÄraffekte wurden folgende Formen kindlicher Lungentuberkulose beobachtet: a) Infiltrative Formen, die der fibröskÄsigen Tuberkulose der Erwachsenen entsprechen, aber gewöhnlich einseitig sind, b) Hilustuberkulose, c) abortive Spitzentuberkulose, d) ein- oder doppelseitige Bronchitiden. 3. Bei FÄllen, die sicher dem SekundÄrstadium angehören (extrapulmonale Tuberkulosen), werden Symptome von Seiten der Lungen meistens vermi\t. 4. Bei den FÄllen mit pulmonalen VerÄnderungen treten die Erscheinungen einer hÄmatogenen Generalisation in den Hintergrund, FÄlle mit ausgesprochenen pulmonalen Erscheinungen (wie Fall 1) und deutlichen extrapulmonalen Lokalisationen sind selten. Am ehesten sind noch Drüsenschwellungen als Zeichen hÄmatogener Generalisation nachzuweisen, besonders wird auf Schwellungen der Cubitaldrüsen aufmerksam gemacht. 5. Was die Tuberkulinempfindlichkeit betrifft, so scheint bei aktiven Prozessen die cutane Empfindlichkeit der intra- und subcutanen überlegen zu sein. Bei latenten Prozessen ist eine sehr lebhafte cutane Empfindlichkeit namentlich dann, wenn es sich um ein jüngeres Kind handelt und bei schwacher Intra- und Subcutanreaktion, als ein Zeichen der AktivitÄt des Prozesses aufzufassen. Infiltrative Lungenprozesse zeigen, besonders, wenn sie mit Fieber einhergehen, eine geringere lokale, speziell cutane Empfindlichkeit als nicht infiltrative und extrapulmonale Tuberkulosen. Doch bedeutet dieser Satz kein allgemeingültiges Gesetz. Die Tuberkulinempfindlichkeit ist nicht allein und nicht so sehr von dem Stadium der Tuberkulose, als von der Ausdehnung des Prozesses und dem Allgemeinbefinden abhÄngig. Starke Lokalreaktionen, besonders starke Cutanreaktionen, überwiegen im Kindesalter überhaupt als ein Zeichen des lebhaften und oft erfolgreichen Kampfes gegen die Erreger. Da\ gerade die Hautreaktionen an IntensitÄt hervortreten, scheint darin begründet zu sein, da\ dem Hautorgane eine besondere Rolle im Abwehrkampfe gegen die Tuberkelbacillen zukommt.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF02124355
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