ISSN:
1439-0973
Source:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Topics:
Medicine
Description / Table of Contents:
Zusammenfassung Die experimentelle Infektion von Mäusen mitListeria monocytogenes wird häufig als Modell für eine zellvermittelte Immunreaktion gegen fakultativ intrazelluläre Bakterien benutzt. Bei der Messung der spezifischen Immunantwort ist jedoch zu berücksichtigen, daß auch die unspezifische Resistenz gegenüber den Mikroorganismen von einer Vielzahl endogener und exogener Faktoren verändert werden kann. Der wichtigste endogene Faktor für die unspezifische Resistenz von Inzuchtmäusen gegenüberListeria monocytogenes ist ihre genetisch bedingte Resistenz oder Empfindlichkeit. Weiterhin spielt das Alter der untersuchten Tiere eine wichtige Rolle. Nach der Geburt kommt es zu einer nur langsamen Entwicklung der Resistenzmechanismen, während alte Tiere im Vergleich mit jungen erwachsenen Mäusen über eine gesteigerte Abwehr verfügen. Die Resistenz kann ferner durch den Ernährungszustand, durch eine Schwangerschaft oder durch eine simultan ablaufende zweite Immunantwort beeinflußt werden. Exogen zugeführte Substanzen, die die Funktion des mononukleär-phagocytierenden Systems blockieren, können die Abwehr des Organismus gegenüber Listerien völlig zunichte machen. Andere Immunmodulatoren, wie BCG, abgetötete Zellen vonBordetella pertussis oderPropionibacterium acnes, Lipopolysaccharide, Suramin usw., können die unspezifische Resistenz sowohl steigern als auch abschwächen. Die beobachtete Wirkung hängt wesentlich von der zeitlichen Beziehung zwischen der Injektion von Immunoadjuvans und Listerien ab, wobei das monunukleär-phagocytierende System der zentrale Angriffspunkt für die Immunmodulatoren zu sein scheint. Bei einer gleichzeitigen Injektion von Bakterien und Immunmodulator kommt es regelmäßig zu einer Verminderung der Resistenz, während sich durch die Injektion der Immunadjuvantien einige Tage bis einige Wochen vor der Infektion die Resistenz signifikant steigern läßt. Bei der Entwicklung von Impfstoffen gegenL. monocytogenes oder bei der Prüfung von Immunmodulatoren sollte daher die Wirkung der Substanzen auf das labile Gleichgewicht des mononukleär-phagocytierenden Systems besonders sorgfältig geprüft werden.
Notes:
Summary The experimental infection of murine hosts withListeria monocytogenes is often used as a model for cell-mediated immunity. However, the natural immunity or non-specific resistance to listeriosis can be influenced by the parasite itself and also by a wide array of endogenous and exogenous host factors. The most important host factor in inbred mouse strains is their genetically determined susceptibility or resistance toListeria monocytogenes. Secondly, the age of the mice is crucial for the outcome of infection. Resistance is only slowly developed by newborn mice, while aged mice possess an increased non-specific resistance as compared to young adult animals. Resistance is further influenced by the nutritional status, by pregnancy or by a simultaneous second antigenic stimulation. Regarding exogenous factors, macrophage blocking agents can totally abolish the resistance to listeriosis, while a lot of immunomodulating agents, such as BCG, killedBordetella pertussis orPropionibacterium acnes organisms, lipopolysaccharides, suramin etc., can either increase or decrease the resistance. The mononuclear phagocyte system seems to be the main target of all these immunomodifiers. The timing between listeria infection and application of the immunomodulator determines the effect on non-specific resistance. A simultaneous injection of parasite and immunomodulator results in a decrease of resistance, while the application of immunoadjuvants several days before infection can dramatically increase the resistance to listeriosis. The delicate equilibrium of the mononuclear phagocyte system must therefore be taken into account, when infection withListeria monocytogenes is used to test for immune-modifying agents, which are intended for use in humans or animals.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF01639732
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