ISSN:
1438-2385
Source:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Topics:
Process Engineering, Biotechnology, Nutrition Technology
Notes:
Zusammenfassung 1. Sowohl die Tabaksorten, welche in ihren Heimatländern typische Tabake der sauren Gruppe, als auch solche, welche typische Vertreter der alkalischen Gruppe liefern, enthalten in grünem Zustand reichliche Mengen von reduzierenden Substanzen und Zucker. 2. Während der Trocknung von Tabakblättern werden umso mehr reduzierende Substanzen zerstört, je vitaler die zur Trocknung kommenden Blätter sind. Gelbe oder bereits gelblich werdende Blätter haben eine stark verminderte Vitalität und erhalten gewöhnlich die Hauptmenge ihrer reduzierenden Substanzen während der Trocknung. Grüne, noch im lebhaften Wachstum begriffene, der Vegetationsspitze nahe stehende Blätter bauen während der Trocknung nahezu alle reduzierenden Substanzen ab. 3. Auch dann wenn gelbe oder gelblich werdende Blätter am Stengel eintrocknen, behalten sie noch mehr reduzierende Substanzen als grüne gepflückte Blätter. 4. Da der Gehalt an reduzierenden Substanzen und Zucker ein wesentliches Merkmal von Tabaken der sauren Gruppe ist, verlieren Tabakblätter einer jeden Sorte, wenn sie im Zustand höherer Vitalität gepflückt werden, die Möglichkeit, jemals noch einen typischen Vertreter der sauren Gruppe zu geben. Die Fähigkeit, einen Vertreter der sauren Gruppe zu liefern, ist an die Bedingung geknüpft, daß die Ernte des Blattes erst in einem Zeitpunkt erfolge, wenn die Vitalität bereits weitgehend herabgesetzt ist. 5. Da die am Stamm vergilbenden Blätter reduzierende Substanzen verlieren, wenn auch bei weitem nicht in jenem Ausmaß wie solche Blätter, welche mit großer Vitalität gepflückt werden, ist es nicht zweckmäßig, Tabakblätter zu lange auf der Pflanze zu belassen. 6. Aus den früheren Punkten folgt, daß es für jedes Blatt einen Zeitpunkt gibt, in welchem es die höchste Fähigkeit besitzt, nach der Ernte einen typischen Vertreter der sauren Gruppe zu liefern, d. h. bei der Trocknung ein Höchstmaß an reduzierenden Substanzen zu bewahren. 7. Diese theoretischen Erwägungen bestätigen in schöner Weise die Richtigkeit der Forderung erfahrener Tabakbauer, in unserem Klima möglichst früh die Pflänzchen auszusetzen. Bei den verhältnismäßig kurzen Sommern gewährleistet nur ein frühzeitiges Aussetzen die für die Tabakblätter so notwendige Forderung, daß auch die oberen Blätter noch vor dem Pflücken ihre Vitalität verlieren.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF01795296
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