ISSN:
1432-2048
Source:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Topics:
Biology
Notes:
Zusammenfassung 1. Die Methode der analytischen und getrennten Erfassung der Säureamide, Asparagin und Glutamin, wird verbessert, und weitere Verfahren der weitgehend bakterienunbeeinflußten Ernährung abgeschnittener Blätter mit organischen Verbindungen werden ausgearbeitet. 2. In hungernden Keimlingen und abgeschnittenen Blättern erreicht das Glutamin in allen untersuchten Fällen früher seinen Maximalwert im Zuge des Eiweißabbaus als das Asparagin. Glutamin kann zu Asparagin abgebaut bzw. umgewandelt werden. Ausgehungerte Organe enthalten im allgemeinen überhaupt kein Glutamin und bilden es auch nicht mehr aus eigener Substanz. Da sie aber die Fähigkeit zur Synthese nicht eingebüßt haben, sind sie zum Studium der Glutaminbildung im Ernährungsversuch geeignet. 3. Solange die Blätter über KH-Reserven verfügen, bilden sie Glutamin und Asparagin in einem Verhältnis, das durch Glutamin- und Asparaginsäure von außen her nur mäßig zu beeinflussen ist. 4. Ausgehungerte Blätter bilden aus NH3 oder Harnstoff nur in sehr geringem Maße Amide. Die zusätzliche Gabe von verwertbaren C-Ketten führt ebenso wie Belichtung zur Amidbildung. Bei Glutaminsäuregabe überwiegt in den meisten Fällen die Glutaminbildung, bei Asparaginsäuregabe die Asparaginbildung. Das wird im Sinne einer direkten Synthese der Amide aus ihren Aminosäuren gedeutet. 5. Die gelegentlichen hohen Asparaginausbeuten bei Glutaminsäuregabe werden aus dem Abbau der 5-C-Körper zu 4-C-Körpern und aus der spezifischen Inaktivierung der Glutaminase durch Glutaminsäure zu erklären versucht. 6. Es wird dargelegt, daß auf Grund der modernen Arbeiten über den Umaminierungsmechanismus die Bedeutung der Säureamide nicht mehr allein unter dem Gesichtspunkt der Ammoniakentgiftung betrachtet werden darf. Die Säureamide sind darüber hinaus Stabilisierungs- und Vorratskörper für die Asparaginsäure und Glutaminsäure, deren zentrale Stellung bei der Synthese der Aminosäuren auf der Fähigkeit zur NH3-Übertragung auf α-Ketosäuren beruht.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF01917181
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