ISSN:
1432-2307
Source:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Topics:
Medicine
Notes:
Zusammenfassung Mit drei verschiedenen Versuchsanordnungen wurde Schilddrüsen-gewebe bei Kaninchen autotransplantiert. Niemals entstanden die Transplantate durch Sprossungen und Zellteilungen aus überlebenden Resten, wie in der Literatur angegeben wird, sondern immer durch Wiederholung der überpflanzten Zellen selbst. In sog. Nekrobiose befindliches Gewebe ist erholungsfähig, falls gute Lebensbedingungen eintreten, bevor die Schädigung irreversibel wurde. Morphologische Befunde zwingen zu der Annahme, daß Chromatinbröckel (nach dem gebräuchlichen Terminus karyorhektische Kerne) und wohl sogar ungeformte Chromatintropfen sich unter entsprechenden äußeren Umständen zu Kernen umformen können. Da dann aus nacktem Chromatin Zellen entstehen, wird vermutet, daß Zelleiber von Kernen neu aufgebaut werden können. Bei der Wiederherstellung des Parenchyms wurden einige Teilprobleme verfolgt wie die Neuordnung des erholten Epithels zu Follikeln und die Beteiligung der Basalmembranen bei diesem Vorgang, das Schicksal des Kolloids (Versehwinden und Neubildung), die Vernarbung ohne Beteiligung von Granulationsgewebe und die Entwicklung des Fettgewebes in älteren Transplantaten aus Narbengewebe. Einige andere noch unbearbeitete Probleme, für die die Transplantate ein aufschlußreiches Material bilden, werden genannt. Die Transplantate von 2 Versuchsreihen zeigten zuletzt das Schilddrüsengewebe im Stapelstadium. In einer der 3 Versuchsreihen entstand regelmäßig Parenchym in aktivem Punktionszustand mit laufender Abgabe des Sekrets in den Kreislauf. Das bei dieser Versuchsreihe gebrauchte Verfahren wird für die praktische Anwendung der Klinik empfohlen, soweit hier Bedarf nach funktionell aktiven Autotransplantaten endokriner Drüsen besteht.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF00956196
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