ISSN:
1435-702X
Source:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Topics:
Medicine
Notes:
Zusammenfassung Auf Grund histologischer Untersuchungen an Serienschnitten von 8 Augen von 4 Patienten wird das pathologisch-anatomische Bild derallergischen Chorioiditis dargestellt. Sie ist gekennzeichnet als schwerste noduläre, und zwar produktivgranulomatöse Chorioiditis mit allen Stadien desAllergischen Gefäßmesenchymschadens: subendotheliale Ringblutungen werden degenerativer-hyalinoider Abbau, Intimaproliferation, fibrinoidmucoide Mediaverquellung, Verquellung und Proliferation der Adventitia bis zur mächtigen Granulombildung. Diese Gefäßveränderungen, die im Sinne einer allergisch-hyperergischen Reaktion (Roessle) aufgefaßt werden, sind in ihrer ganzen Stufenfolge von der Mediaverquellung bis zum ausgeprägten adventitiellen umschriebenen Granulom für sich allein nicht pathognomisch. Sie gewinnen ihre Bedeutung erst im Rahmen desgesamten Krankheitsgeschehens. Beispielsweise kam es bei einem 20jährigen 2 Monate nach einer Lungen-und Rippenfellentzündung auf dem Boden eines durch Tuberkulose hochsensibilisierten Organismus zu einer allergischen Nephritis. Zweieinhalb Jahre später ausgeprägte Retinopathia nephritica und doppelseitige Amotio. Das oben geschilderte Bild des allergischen Gefäßmesenchymschadens, das in diesem Falle in klassischer Form erwiesen wurde, beweist unter den obwaltenden Bedingungen das Vorhandensein einer allergischen Chroioiditis. Grundsätzlich reagiert dabei dasgesamte Gefäßmesenchym, jedoch zeigt die hintere Uvea die weitaus schwersten Veränderungen. Ganz analoge histologische Bilder zeigten sich bei den anderen von uns untersuchten Patienten, und bei allen lag bei entsprechender Krankengeschichte eine infektallergische Nephritis vor. Unsere Untersuchung zeigt also, daß es auf dem Boden infektallergischer Zustände zu einer auch morphologisch charakteristischen Aderhautveränderung kommen kann.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF00681038
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