ISSN:
1432-1750
Source:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Topics:
Medicine
Notes:
Zusammenfassung Die Arbeit macht es sich zur Aufgabe, die in der Literatur höchst unterschiedlich beurteilten Auswirkungen eines Linksfehlers, und vor allem der von ihm erzeugten Lungenstauung, auf die Tuberkulose zu klären. Als Ausgangsmaterial werden 982 Sektionen und 2600 Krankenblätter zugrunde gelegt, wobei sich unter ersteren 30 und unter letzteren 24 Herzfehler jedweder Genese befinden. Die 24 bei der Sektion aufgedeckten Linksfehler werden genauer analysiert. Es ergibt sich folgendes: 1. Es ist aus dem Vergleich von mehr als 105000 phthisischer Leichen unmöglich ein Ausschlußverhältnis zwischen den Herzfehlern und der Lungentuberkulose zu errechnen. Im Gegenteil, die Hundertsätze verhalten sich in der tuberkulösen und nichttuberkulösen Population gleich. 2. Es ist unmöglich, für die Kranken mit Linksfehlern, und insonderheit solchen mit einer Lungenstauung, eine Normung der spezifischen Substrate zu finden. 3. Es ist nicht möglich, für die Patienten mit einem Herzfehler eine längere Krankheitszeit der Phthise zu errechnen. 4. Es fehlt in der Literatur jedes überzeugende Argument von der heilsamen Wirkung der Lungenstauung auf den Gang der Tuberkulose. Aus allen diesen Gründen halten wir die These vom günstigen Einfluß der Lungenstauung auf den Verlauf der Phthise überhaupt für irrig. In einer nach hämodynamischen und Konstitutionellen Gesichtspunkten ausgerichteten Analyse der formenden Kräfte dieser Abläufe können wir als wahre Modifikations- und Gestaltungsfaktoren allein die letzteren und die von ihnen abhängigen hämatologischen Konstellationen erkennen.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF02145633
Permalink