ISSN:
1432-069X
Source:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Topics:
Medicine
Notes:
Zusammenfassung Die Variationsbreite des histologischen Substrates von Stichgranulomen beim Erythema migrans beschränkt sich offenbar nicht auf Lymphocytome mit fakultativen Reaktionszentren bzw. auf eosinophile Granulome, es ist vielmehr, wie der hier eingehender beschriebene Fall zeigt, auch mit den offenbar schon von Allen gesehenen polymorphen Bildern differenzierter lymphoreticulärer Proliferationen zu rechnen. Die Basophilie sowohl der in „dunklen“ Funktionszentren in engster Auseinandersetzung mit phagocytierenden Reticulumzellen stehenden syncytialen Plasmoblasten wie auch zentrifugal immer eindeutig dominierender capillaradventitiell orientierter Plasmazellen der lymphoplasmacellulären Peripherie dürfte die Auffassung derartiger „basophiler“ Lymphocytome als höchst eiweißstoffwechselaktiver Zentren rechtfertigen. Darüber hinaus möchten wir die Deutung dieser basophilen Lymphocytome als das morphologische Substrat einer vermutlich nur fakultativ persistierenden oder überhaupt als solcher nicht obligaten Phase der Antikörperproduktion, vorsichtiger: der differenzierteren, immunbiologischen Abwehr zur Diskussion stellen, wobei die Unmöglichkeit, aus der Histologie bindende Rückschlüsse auf pathophysiologische Funktionen zu ziehen, den hypothetischen Charakter dieser Deutung herausstellt. Immerhin haben Oakley, Warrack u. Batty tierexperimentell eindeutig — nicht auf präformierte regionäre Lymphdrüsen beziehbare — monatelang anhaltende Antitoxinproduktion in der Haut (nach intracutaner Toxoidinjektion) mit und ohne (sichtbare) Granulombildung nachgewiesen. Zusammenfassendes über lokale Antikörperbildung in der Haut (und anderen Organen) siehe Burnet und Fenner. Die Persistenz von Stichwerkzeugteilen dürfte aus allgemeinpathologischen Erwägungen heraus keine conditio sine qua non für die Genese der basophilen Variante der Lymphocytome sein, wie andererseits die Variabilitä des Zellbildes der Lymphocytome, hinsichtlich deren Genese den Insektenstichen gröβte Aufmerksamkeit zu widmen ist, kaum hoch genug veranschlagt werden kann.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF00361685
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