ISSN:
1435-1536
Source:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Topics:
Chemistry and Pharmacology
,
Mechanical Engineering, Materials Science, Production Engineering, Mining and Metallurgy, Traffic Engineering, Precision Mechanics
Notes:
Zusammenfassung Das Kristallgitter des Graphits besitzt die Struktur eines dispersen laminaren Systems. Es wird aufgebaut durch Schichtebenen, die in sich fester zusammenhalten als untereinander. Durch diese Struktur ist der Graphit zu besonders gearteten Reaktionen befähigt, bei denen die Schichtebenen erhalten bleiben und nur die Bindung zwischen den Schichtebenen gelöst oder verändert wird. Die Produkte dieser Reaktionen besitzen dann gleichfalls disperslaminare Struktur, oft in noch ausgeprägterem Ma\ als Graphit. Zu diesen Reaktionen gehört die Bildung der Alkaligraphitverbindungen, bei der sich zwischen je zwei Kohlenstoffschichtebenen eine Alkalimetallschichtebene wahrscheinlich unter Legierungsbildung einschiebt. Diese Fähigkeit des Graphits, längs der Schichtebenen Legierungen zu bilden, steht wahrscheinlich auch im Zusammenhang mit seiner Schmierwirkung. Auch bei der Bildung der Graphitsäure bleiben die Schichtebenen erhalten. Durch die Anlagerung von Sauerstoff wird nur die Bindung der Schichtebenen untereinander aufgehoben, so da\ die mit Sauerstoff beladenen Schichtebenen nur noch durch schwache zwischenmolekulare Kräfte zusammenhalten. Diese ausgeprägt dispers-laminare Struktur des Graphitsäurekristalls zeigt sich deutlich in dem eigenartigen Verlauf der Quellung der Graphitsäure und ihrer Rückumwandlung in Graphit. Wahrscheinlich gehört auch die Umwandlung des Graphits in eine blauglänzende, braundurchscheinende Form durch Einwirkung von konzentrierter Schwefelsäure, die Oxydationsmittel enthält, zum gleichen Reaktionstyp.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF01428267
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