ISSN:
1430-2772
Source:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Topics:
Psychology
Description / Table of Contents:
Zusammenfassung Um zu prüfen, wieweit das ‚paired-associate-Lernen‘, d.h. das Lernen von Paaren von Lautgebilden durch assoziative Vermittelung bestimmt wird, wurden zwei Untersuchungen durchgeführt. Aufgrund eines Skalierungstests, in dem bestimmt wurde, in welchem Ausmaß die Bedeutung eines deutschen Wortes zu einem sinnlosen Lautgebilde (in Wirklichkeit einem koreanischen Wort) paßt, wurden zwei Listen mit gutem und schlechtem Zusammenpassen der Paarlinge gebaut. Um die Verfügbarkeit der Assoziationshierarchie zu verstärken, wurden die Vpn vor dem eigentlichen Lernen einem Assoziationstest unterzogen, in dem alle zu lernenden sinnlosen Lautgebilde und deutschen Wörter als ‚Reizworte‘ dargeboten wurden (Versuchsgruppe). Zwei Kontrollgruppen beschäftigten sich an dem gleichen Material mit einer assoziationistisch indifferenten Tätigkeit. Beim Lernen wurden die GZ- und die SZ-Liste gemischt und dreimal in veränderter Reihenfolge mit einer Gedächtnistrommel dargeboten. Der Test auf Behalten folgte nach 1 min. Das Ergebnis zeigte, daß sich zwischen den drei Gruppen kein signifikanter Unterschied ergab, und daß das Zusammenpassen die einzige signifikante Variable ist. Dieses Ergebnis konnte nicht aus einem etwaigen Unterschied im Assoziationswert, der Gebrauchshäufigkeit oder der Ähnlichkeit der Glieder innerhalb einer und derselben Liste begründet werden. Eine zweite Untersuchung, in der die Vpn vor der Einprägung mit 10 im Lernversuch nicht vorkommenden sinnlosen Lautgebilden ebenfalls wie im ersten Versuch manipulierten und nach dem Behaltenstest einen Introspektionsbericht abstatteten, hatte dasselbe Ergebnis. Die Introspektionsberichte bestätigten, daß, davon unabhängig, in welcher Weise das Lernmaterial vorher behandelt wird, das Lernen im Grunde genommen durch kognitive Strukturierung aufgrund sachlicher Eigenschaften zustande kommt, und daß, auch wenn manchmal eine Vermittelungsassoziation beobachtet wird, diese selbst nicht assoziationistisch, wohl aber gestalttheoretisch sinnvoll geklärt werden kann.
Notes:
Summary Two experiments were carried out to investigate the effects of niveau of fittingness and preexperimental manipulation of material upon paired-associate learning. As stimulus terms Korean adjectives were used and as response terms German translations of the Korean words. The niveau of fittingness was predetermined with rating scale. Immediately before learning, an experimental group (N=20) underwent an association test with each of the words which were to be learned and the control group (N=20) made description of material quality (Gestaltquality) of the same words. In the first experiment there was besides a neutral group (N=20) and in the second modified experiment subjects reported introspections. The list was presented three times successively with a memory-drum, 4 sec for each pair. Between two successive presentations there was a time of 8 sec in which subjects read two pairs of 2-digits numbers. Recall was tested 1 min later after learning. In this time subjects wrote down numbers as many as possible. It was found that: 1) between experimental and control groups there was no significant difference, that is, difference of preexperimental manipulation of material had no reliable influence upon recall; 2) the niveau of fittingness produced a significant difference in recall. But there was no evidence that the difference was caused by the effects of m-value, frequency and familiarity; 3) intra list intrusions had almost no bearing on preexperimental associative connections; 4) learning took place mainly on the basis of structuring of material quality. Mediative associations were observed in some cases, but they could not be explained meaningfully with associative hierarchies of the words.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF00419950
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