ISSN:
1432-1750
Source:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Topics:
Medicine
Description / Table of Contents:
Zusammenfassung 2 Unsere Indikationen zur Resektion einer Oberlappenkaverne werden festgelegt. Ein Raumausgleich durch eine Plastik ist nach dieser Operation selten und nur bei besonderem Anlaß, wie Resthöhle oder Empyem, erforderlich. Bisweilen genügt hierzu die Anlage eines Pneumoperitoneums. Bei 44 Patienten wurden Resektionen des 1. und 2. Segmentes vorgenommen. Die hierbei als häufig beschriebenen Komplikationen wie Atelektasen wurden kaum beobachtet. Von den 114 Frauen, über die wir berichten, ist eine Patientin postoperativ an einer abscedierenden Bronchitis gestorben (Operationsmortalität 0,87%), eine zweite Patientin nach 2 Monaten an einer Aspirationspneumonie (Frühmortalität 0,87%). In der Berichtszeit fanden 4 Frauen den Tod. Er war bei 2 Pat. nicht durch die Tuberkulose verursacht (Ileus bzw. Pneumonie bei Asthma). 2 Frauen starben 7 bzw. 11 Jahre nach der Resektion an ihrer fortschreitenden Tuberkulose (Spätmortalität 2 = 1,7%). Wenn ihre Uneinsichtigkeit nicht eine sachgemäße Behandlung vereitelt hätte, wäre auch bei ihnen ein Erfolg erreichbar gewesen. Von den 41 Männern starben 2 nach dem Eingriff an abdominellen Komplikationen, einer Magen-Darm-Atonie (Operationsmortalität 4,9%). In der Beobachtungszeit wurden 5 Todesfälle gezählt (Spätmortalität 12%). Als Komplikationen traten auf: Bei den Frauen 4 Bronchusfisteln (3,5%), von denen 3 durch eine Plastik geheilt wurden. Die vierte starb an der über die Fistel erfolgten Aspiration. Auch 8 Empyeme wurden geheilt, wobei aber das mischinfizierte eine sehr lange Behandlung erfordert hat. Bei 21 Frauen und 13 Männern verblieben Resthöhlen, die zum Teil aufgeschrumpft sind, bei 11 Frauen und 6 Männern aber eine Ausgleichsplastik erfordert haben. Bei den Männern waren 4 Staphylokokkenempyeme aufgetreten, die durch entsprechende Behandlung zu beherrschen waren. Die Erfolge: Von 112 Pat. — von 4 Frauen fehlt die Nachricht — wurden 103 mit Erfolg operiert, sie sind negativ und 102 sind arbeitsfähig. Von den 39 Männern wurden 36 nachuntersucht, von ihnen sind 31 geschlossen und arbeitsfähig. Die Zahl der Rezidive ist ziemlich hoch, bei den Frauen 8 = 7,14%, bei den Männern hatte sogar jeder zehnte einen Rückfall. Von diesen 4 Rezidiven führten 3 zum Tode. Bei den Frauen wurde die Auswirkung der Resektion auf die Funktion untersucht. Ohne Komplikationen war der Funktionsausfall in der Regel gering. Die Tabellen zeigen Komplikationen und Ergebnisse in Abhängigkeit von dem durchgeführten Eingriff.
Abstract:
Summary 1 Till 1920/30 a tuberculosis of the lower lobe was rarely observed. Its course was different from the usual chronic tuberculosis, the prognosis was bad. This observation is confirmed by our own investigations. One of the 68 women of this report expired after postoperative pulmonary embolism, but in the time of observation 6 women died (9%). Also the number of relapses was with 10+(15%) quite high. A good result was obtained in 56 cases (83,6%). Not counting those patients of whom we had no information, even if we assume, that they had a good result too, the succes increases to 86,1% and is consequently less good compared with the other resections. It is well known, that after the resection of lower lobe cavities complications will be rare. Fistulae of the bronchus — most of them were observed before 1955—are with 8,8% relatively high. Their consequences were controlled without difficulties also when there was an empyema. No patient has died. There were no problems by the dead space. The loss of function was relatively small with regard to the large volume of this lobe. The elevation of the diaphragma and the thickening of the pleura was of little influence on the function. Regarding the 14 men the postoperative course had not so many complications as usual. There was only one case of death as a result of the progressive course of his tuberculosis. The other failure will be mended by the treatment within the next time.
Notes:
Zusammenfassung 1 Während unserer Ausbildung in den 20er Jahren war eine Unterlappentuberkulose noch selten. Sie führte zu besonderen Verlaufsformen, und man sagte ihr eine schlechte Prognose nach. Diese alte Erfahrung wird eigentlich durch das Ergebnis unserer Nachuntersuchungen bestätigt. Von den 68 Frauen, über die wir berichten, ist nach der Operation eine einzige an einer Lungenembolie gestorben. In der Beobachtungszeit starben aber 6 (9%). Auch die Zahl der Rezidive ist bei diesen Kranken mit 10 (15%) recht hoch. 56 Frauen (83,6%) hatten einen guten und wahrscheinlich dauernden Erfolg. Läßt man die Patienten fort, von denen wir keine Nachricht haben, und von denen die eine sicherlich ein gutes Ergebnis hat, so erhöht sich der Erfolg auf 86,1%, liegt damit aber unter dem anderer Resektionen. Es ist bekannt, daß die Resektion von Unterlappenkavernen selten zu Komplikationen führt. Die Zahl der Bronchusfisteln — sie liegen meist vor dem Jahre 1955 — ist mit 6 (8,8%) relativ hoch, ihre Folgen ließen sich aber ohne große Schwierigkeit beherrschen, selbst wenn nach ihnen ein Empyem aufgetreten war. An den Folgen dieser Komplikationen ist kein Patient gestorben. Probleme durch den Totraum pflegen sich nicht einzustellen. Trotz des großen Volumens dieses Lappens ist die Funktionseinbuße nach der Resektion auffallend gering. Auch der Hochstand des Zwerchfells und seine Verschwartung hat auf sie wenig Einfluß. Bei den 14 Männern war im Gegensatz zu den sonst üblichen Feststellungen bei Resektionen der Verlauf noch komplikationsloser. Der Spättodesfall ist begründet durch den Verlauf dieser Tuberkulose. Der einzige Mißerfolg ist wohl nur vorübergehend. Bei diesem Patienten ist in Kürze ein gutes Ergebnis zu erwarten.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF02090680
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