ISSN:
1432-1459
Source:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Topics:
Medicine
Notes:
Zusammenfassung Der seltene Fall eines bei einem 29 Jahre alten Manne nach 5jährigem Verlauf zum Tode führenden Tumors des Glomus tympanicum (bzw. jugulare) wird ausführlich klinisch und pathologisch-anatomisch beschrieben. Er war deswegen ungewöhnlich, weil der Tumor das Mittelohr und den Gehörgang völlig freiließ, wodurch er diagnostisch erst faßbar wurde, nachdem er bereits das Felsenbein und die knöcherne Schädelbasis umfangreich durchwachsen und zerstört hatte. Dieses Verhalten schreibt man vornehmlich den Geschwülsten des Glomus tympanicum zu, das von einigen Autoren vom Glomus jugulare das gleichen Bereiches abgetrennt wird, da sich, vom eigentlichen Glomus jugulare distanziert, stets einige kleine Glomuszellengruppen im Verlauf des Nervus tympanicum nachweisen und abgrenzen lassen. Wenngleich die beiden Gruppen funktionell sicherlich zusammengehören, so sollen sich die von ihnen ausgehenden Geschwülste insofern unterscheiden, als die Tumoren des eigentlichen Glomus jugulare rasch in die Paukenhöhle einbrechen, unter deren Boden sie entstehen, um dann im Gehörgang weiterzuwachsen, während die Gewächse der etwas tiefer im Canaliculus tympanicus gelegenen Glomuszellengruppe (Glomus tympanicum) nicht so sehr in die Paukenhöhle als vielmehr vornehmlich in den Knochen des Felsenbeines und der Schädelbasis einwuchern. Die Tumoren dringen nur äußerst selten in die Schädelhöhle selbst ein — wie im vorliegenden Fall — und komprimieren die Hirnbasis oder wachsen — wie gleichfalls hier beschrieben — in die Halsweichteile und sogar Halswirbel vor. Ebenso ist ihr multizentrisches Auftreten mit gleichzeitigem Befall des Glomus caroticum eine Besonderheit. Der nur mit Röntgenstrahlungen behandelte Fall zeigt ausführlich mitgeteilte eindrucksvolle klinische und pathologisch-anatomische Befunde.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF00244337
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