ISSN:
1432-1440
Source:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Topics:
Medicine
Notes:
Zusammenfassung Durch klinische Beobachtungen und Überlegungen bei der lokalen Behandlung von tuberkulösen Fisteln, Lungenkavernen, Pleuraergüssen und der Meningitis tuberculosa wird die Frage nach der Beeinflussung der Gerinnung durch Streptomycin, PAS und Thiosemicarbazone aufgeworfen. 1. Es wurde in vitro der Einfluß von Streptomycin, PAS und TB VI auf die Plasmagerinnungszeit, das Prothrombinpotential, die isolierte 1. und 2. Gerinnungsphase untersucht und eine zunehmende Hemmung durch steigende Konzentrationen festgestellt. TB VI zeigte die stärkste, Streptomycin und PAS eine etwa gleiche gegenüber TB VI aber deutlich geringere Wirkung auf den Gerinnungsvorgang. Bei örtlicher Anwendung aller dieser Substanzen können Konzentrationen erreicht werden, die eine deutliche Hemmung der Blutgerinnung verursachen, wobei in Hinblick auf die Dosierung bei PAS eine stärkere Beeinflussung zu erwarten ist als bei Streptomycin. Der Blutspiegel dieser Stoffe bei der resorptiven Therapie ist zu niedrig, um die Blutgerinnung unmittelbar zu beeinträchtigen. 2. Streptomycin, PAS und TB VI verzögern nicht nur die Geschwindigkeit des Gerinnungsablaufes, sondern greifen grundsätzlich und wesentlich in den Mechanismus der Reaktion ein. PAS ändert neben der Hemmung den Reaktionsverlauf wahrscheinlich nur geringfügig ab. 3. Streptomycin, PAS und TB VI besitzen keine fibrinolytische Wirkung.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF01478755
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