ISSN:
1432-1440
Keywords:
Ascites
;
LeVeen Shunt
;
Disseminated intravascular coagulation
;
Aszites
;
LeVeen-Shunt
;
Disseminierte intravasale Gerinnung
Source:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Topics:
Medicine
Description / Table of Contents:
Zusammenfassung Bei einer 68-jährigen Patientin mit portal dekompensierter Leberzirrhose wurde versucht, den intraktablen Aszites mit einem peritonealjugularen Shunt zu behandeln. Im Verlauf der 14 tägigen kontinuierlichen Reinfusion von Aszites kam es zu einer Verbrauchskoagulopathie, die schließlich die Unterbindung des Shunts veranlasste. Nach Unterbrechen des Shunts konnte dann eine weitgehende Besserung des Fibrinogenspiegels und der Thrombozytenzahlen beobachtet werden. Die Sektion ergab neben der schon bekannten Zirrhose eine Endophlebitis hepatica obliterans. Zur Klärung eines ursächlichen Zusammenhangs zwischen Auftreten einer DIC und kontinuierlicher Aszites-Reinfusion wurde Aszitesflüssigkeit mehrerer Patienten hämostaseologisch untersucht. Dabei fanden sich sehr unterschiedliche Spiegel an Prokoagulationsfaktoren und Gerinnungsinhibitoren. Bei einem Teil der untersuchten Fälle war ein Überwiegen der Prokoagulationsfaktoren festzustellen. Darüber hinaus konnte im Aszites der Patientin eine Kontaktfaktor-Aktivierung nach Shunt-Implantation wahrscheinlich gemacht werden. Unter Zugrundelegung der aus diesen orientierenden Untersuchungen gewonnenen Erkenntnisse erscheint es künftig unerläßlich, bei Patienten, bei denen eine Implantation eines Le Veen-Shunts erwogen wird, hämostaseologische in-vitro-Untersuchungen der Aszitesflüssigkeit vorzunehmen und vor dem geplanten Eingriff eine probatorische Reinfusion einer größeren Menge Aszites mit gleichzeitiger Verlaufskontrolle der wichtigsten Hämostaseparameter durchzuführen. Diese Untersuchungen könnten möglicherweise dazu beitragen, durch rechtzeitige Erkennung solcher Risikofaktoren bei der Auswahl der mit dieser Methode zu behandelnden Patienten eine Selektion vorzunehmen und damit im Einzelfall die Gefahr der Entstehung einer DIC nach Anlegen eines Le Veen-Shunts zu vermindern.
Notes:
Summary In a 68-year-old woman with cirrhosis of the liver an attempt was made to treat the intractable ascites by a peritoneal-jugular shunt. In the course of the two-week continuous reinfusion of ascites a disseminated intravascular coagulation (DIC) developed which made a ligation of the shunt necessary. After ligation the fibrinogen and platelets rose to normal levels. To evaluate the relationship of the DIC to the continuous reinfusion of ascites, a coagulation profile of the ascitic fluid of a number of patients was performed. It could be demonstrated that the procoagulant activities and factors inhibiting coagulation varied widely although, in some cases, procoagulant factors predominated. Furthermore, in the ascitic fluid of the one patient described in detail activation of the contact factor could be shown following implantation of the shunt. The results of these investigations suggest that in future candidates for a Le Veen shunt, in vitro clotting tests should be performed of the ascitic fluid and a probatory reinfusion of a large amount of ascitic fluid with a parallel evaluation of the most important clotting parameters. A patient at risk to develop DIC following the insertion of a Le Veen shunt perhaps could thus be recognized prior to such a procedure.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF01477192
Permalink