ISSN:
1432-1076
Source:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Topics:
Medicine
Notes:
Zusammenfassung Bei 146 Kindern, die wegen inaktiver Tuberkulose und Untergewichtigkeit oder schlechten Aussehens teils in der Dachstation der Wiener Kinderklinik, teils in der Heilstätte in Weidlingau-Wurzbachtal in Freiluftbehandlung gestanden waren, wurde der Verlauf der Gewichtskurve nach der Entlassung längere Zeit hindurch verfolgt. Die Gewichtszunahmen in der Zeit der Freiluftbehandlung hatten bei annähernd gleicher Durchschnittsdauer des Aufenthaltes und ähnlichem Durchschnittsalter der Kinder bei den Fällen aus Weidlingau im Durchschnitte 4,3 kg, bei den Fällen der klinischen Station im Durchschnitte 3,2 kg betragen. 2–4 Monate nach der Entlassung hatten die Kinder aus Weidlingau im Durchschnitt um 0,9 kg abgenommen, die Kinder der Dachstation dagegen im Durchschnitt um weitere 0,3 kg zugenommen. 5 bis 8 Monate nach der Entlassung hatten die Kinder der klinischen Station im Durchschnitte um 0,7 kg zugenommen, die Kinder aus Weidlingau noch immer um 0,8 kg abgenommen. 1 1/4 Jahre nach der Entlassung hatten die Kinder der Dachstation um 2,8 kg zugenommen, die Kinder aus Weidlingau um 1,4 kg zugenommen. Die stärkeren Gewichtszunahmen der in Weidlingau verpflegt gewesenen Kinder waren demnach durch das länger anhaltende Absinken und das erst etwas später neuerlich wieder einsetzende Ansteigen der Gewichtskurven nach der Entlassung etwa ausgeglichen worden. Die Abnahmen nach der Entlassung waren im allgemeinen durchschnittlich um so stärker, je mehr die Kinder während der Freiluftbehandlung zugenommen hatten. Das relative Anfangsgewicht bei Beginn der Freiluftbehandlung ist nur von geringem Einfluß auf das Verhalten nach Abschluß der Freiluftbehandlung, dagegen ist der bei Beendigung der Freiluftbehandlung erreichte Ernährungszustand von bedeutendem Einfluß auf den weiteren Verlauf der Gewichtskurve. Bei den Mädchen ist entsprechend der stärkeren Neigung zur überstürzten Fetteinlagerung in der Zeit der Freiluftbehandlung auch der Gewichtsabfall nach der Rückkehr in häusliche Verhältnisse im allgemeinen ein steilerer und ausgiebigerer. Der Einfluß, den die Altersstufe der Kinder auf die Zunahmebereitschaft in der Freiluftbehandlung erkennen läßt, findet kein direktes Gegenstück in dem Verhalten des Körpergewichtes nach der Entlassung, es werden vielmehr bei älteren Kindern die erzielten Zunahmen eher besser festgehalten als bei jüngeren Kindern. Andererseits weisen kleinere Kinder eher länger anhaltende sekundäre Gewichtsabnahmen, relativ große Kinder dagegen eher früher einsetzende neuerliche Anstiege der Gewichtskurven auf. Diese Tatsache wäre von vornherein mit Rücksicht auf den Einfluß der konstitutionellen Körperbautypen nicht zu erwarten gewesen, das Ergebnis könnte aber vielleicht auch durch die zu kleine Zahl der untersuchten Fälle nur vorgetäuscht sein. Die Verfolgung einzelner Gewichtskurven zeigt deutlich die ungleiche Nachhaltigkeit des erzielten Erfolges in bezug auf die Hebung des relativen Körpergewichtes.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF02269527
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