ISSN:
1432-0711
Source:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Topics:
Medicine
Notes:
Zusammenfassung 1. Nach den Ergebnissen der Untersuchung von 2500 Placenten kommen subchoriale Placentacysten bei Untersuchung mit freiem Auge in 4,6%, bei Untersuchung mit der Lupe nach Abziehen des Amnions in 36,8% der Fälle vor. Mikroskopisch sind sie in jedem Falle nachweisbar und sind demnach banale Erscheinungen der Placenta. 2. Die kleinen Cysten sind häufiger und werden im äußeren Drittel der Placenta gefunden, die größeren Cysten sind seltener und liegen in den mittleren Teilen, an den Verzweigungsstellen der großen Gefäße. 3. Auf Grund von horizontalen Serienschnitten sind wir der Ansicht, daß die diskutierten Zellen der subchorialen Cysten im Gegensatz zur älteren Auffassung zweifellos fetalen Ursprunges sind, und zwar weder aus der subchorialen Zellschicht, noch aus den Syncytiumzellen entstehen, sondern sich in die Trophoblastzellenschicht der Septen fortsetzen, diese aber in unmittelbarem Zusammenhang mit der Trophoblastzellenschicht des basalen Ektoderms steht und aus letzterem entspringt. 4. Die zweifelhaften Zellen der subchorialen Cysten sind also nichts anderes als Trophoblastzellen, was von einigen Autoren bereits angedeutet wurde. 5. Die hydropische Degeneration der wuchernden Trophoblastzellen der Septen liefert den Inhalt der Cysten. 6. Die unterhalb der größeren Cysten befindliche Placentanekrose ist eine Folge der mechanischen Kreislaufstörung, die infolge der Wucherung der Trophoblastzellen und der Rückwirkung des von der Cyste auf die Eihöhle ausgeübten Druckes auf die Kotyledonen aufgetreten ist. 7. Klinisch sind die Cysten ohne Bedeutung: sie stellen nur anatomisch und entwicklungsgeschichtlich interessante Erscheinungen der Placenta dar.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF01714833
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