ISSN:
1432-1440
Source:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Topics:
Medicine
Notes:
Zusammenfassung Während in 2 Krankheitsfällen von perniziöser Anämie die Behandlung mit Nicotinsäure nicht zu sichtbaren Besserungen führte, gelang dies mit deutlichem Erfolg in einem Falle von perniciosaartiger Anämie bei Hiatushernie im Sinne einer Vermehrung der Erythrocyten von 2,3 auf 4,1 Mill. innerhalb von 10 Tagen und entsprechender Steigerung des Hämoglobingehaltes von 66 auf 82% in der gleichen Zeit. Theoretisch interessant ist, daß in allen behandelten 4 Fällen eine Blutreticulocytose von verschiedenen Ausmaßen eingetreten ist. Die Ausmaße waren am schwächsten bei dem letzten, am günstigsten reagierenden Falle. Zur Erklärung dieses Falles von Hiatushernie wird als Arbeitshypothese die Annahme erörtert, daß hier die Resorptionsfähigkeit des Magen-Darmtractus so weit herabgesetzt war, daß die in der Nahrung zur Verfügung stehenden Mengen an Nicotinsäure bzw. Nicotinsäureamid nicht in ausreichender Menge zur Resorption kamen. Nach Verbrauch des in der Leber nachgewiesenen Nicotinsäuredepots würde sich dieses dann im Sinne einer Anämie auswirken. Nicotinsäure und Nicotinsäureamid stehen mit der tierischen Nahrung in einer höchstwahrscheinlich völlig ausreichenden Menge zur Verfügung. Ob die Pflanzenkost, von Hefe, Reiskleie, Kohl- und roter Rübe abgesehen, nicotinsäurefrei ist, bleibt noch zu entscheiden. Die Arbeit wurde mit Mitteln der Deutschen Forschungsgemeinschaft durchgeführt.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF02125980
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