ISSN:
1432-1440
Quelle:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Thema:
Medizin
Notizen:
Zusammenfassung Unabhängig von der Frage, ob es eine allergische Disposition im weiteren Sinne gibt oder nicht, ist eine besondere allergische Disposition — im engeren Sinne — feststellbar. Tritt diese Disposition bei einem Menschen in Erscheinung, so liegt derStatus exsudativus vor. Dieser ist ausgezeichnet durch eine Reihe von Merkmalen,Stigmata, die an sich keine Krankheitssymptome sind. Erkannt wurden als Merkmale: Vorkommen von Asthma, Heufieber usw. beim Patienten selbst oder in seiner Blutsverwandtschaft; periodisches, meist in die früheste Kindheit zurückreichendes Auftreten von ekzemartigen oder prurigoartigen Hauterscheinungen mit teilweiser Abhängigkeit von den Jahreszeiten. Diese Abhängigkeit, sowie die regelmäßig vorhandene Herabsetzung der Salicylsäurebindungsfähigkeit und des Zuckergehaltes (Hypoglykämie) des Blutes, wie auch die Veränderung des K/Ca-Quotienten deuten auf einen Einfluß des vegetativen Nervensystems hin. In gleichem Sinne ist wahrscheinlich auch die Eosinophilie, der weiße Dermographismus sowie der spastische Zustand der oberflächlichen Hautcapillaren zu werten. Ein Einfluß gewisser endokriner Drüsen (Ovarien, Milz) ist ebenfalls anzunehmen. Weitere sichere Stigmata bieten die positiven Allergenproben (Stormsche Reaktion; Hautproben; Diätprobe; Kammerprobe). Die aufgefundenen Stigmata sind unter gewissen Voraussetzungen für den Status exsudativus charakteristisch und kommen bei anderen sog. allergischen Krankheiten nicht vor. Alsallgemeine Schlußfolgerung ergibt sich die Forderung, daß sich die Forschung nicht ausschließlich mit den exogenen Faktoren, den Allergenen, beschäftigen darf, sondern sich auch bemühen muß, die endogenen Faktoren, die dispositionellen Merkmale, möglichst vollständig zu ergründen.
Materialart:
Digitale Medien
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF01873699
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