ISSN:
1432-1440
Source:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Topics:
Medicine
Notes:
Zusammenfassung 1. Die Toxicität beim Hund und die Gerinnungswirkung in vivo und in vitro beim Menschen von Liquemin (α-Heparin), Elheparin und Thrombocid wurden miteinander verglichen. 2. Nach Elheparin und Thrombocid starben alle Hunde bei täglichen Dosen, die etwa den klinischen Maximaldosen entsprechen, nach durchschnittlich 6 bis 7 Tagen an noch nicht eindeutig geklärten Stoffwechselstörungen. Bei gleichartiger Liqueminbehandlung starb ein Hund nach 18 Tagen, weitere 5 Tiere überlebten eine 8wöchige Behandlung ohne sichtbare Schädigung. 3. Histopathologisch fanden sich bei den mit Elheparin und Thrombocid behandelten Tieren Zeichen einer Capillarschädigung besonders am Darm, in der Leber und in den Nieren. Die Stärke der Veränderungen reicht aber nicht aus, den Tod der Tiere zu erklären. Bei den mit Liquemin behandelten Tieren wurden gleichartige, aber im Ausmaß wesentlich geringere Veränderungen festgestellt. 4. Bei in vivo-Versuchen bei 2 Patienten traten nach kleinen Dosen von Elheparin (15000 IE intravenös) stärkere subjektive und objektive Erscheinungen auf (Angstgefühl, starke Unruhe, Pulsbeschleunigung, Ödeme). Liquemin in gleicher bis 5fach höherer Dosis wurde reaktionslos vertragen. 5. Bei den in vitro-Versuchen wie auch bei den in vivo-Versuchen ergab sich thrombelastographisch eine 3–10fach geringere Gerinnungshemmung durch Elheparin als durch Liquemin. Bei Thrombocid war das Verhältnis noch ungünstiger. Elheparin zeigte qualitativ gleichartige Wirkungen wie Liquemin hinsichtlich der Hemmung der Fibrinbildung und der Thrombocytenwirkung. Bei Thrombocid fand sich im wesentlichen eine reine Verzögerung der Gerinnung ohne stärkere Beeinträchtigung der Thrombocytenfunktion und des Gerinnselaufbaus. 6. Auf Grund der Befunde und bei der bekannten Forderung nach genügend wirksamen, gleichzeitig aber wenig toxischen Antikoagulatien erscheint eine allgemeine klinische Anwendung der untersuchten Heparinoide gegenüber den Nativ-Heparinen nur mit Nachteilen verbunden zu sein.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF01542899
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