ISSN:
1432-0711
Keywords:
Amniotic fluid testosterone
;
Fetal sex
;
Testosteron
;
Fruchtwasserkonzentration
;
Fetales Geschlecht
Source:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Topics:
Medicine
Description / Table of Contents:
Zusammenfassung Durch radioimmunologische Bestimmung der Testosteronfraktion in 226 Fruchtwasserproben zwischen der 12. SSW und der Geburtsphase wurde der Einfluß des fetalen Geschlechts auf den Fruchtwasserspiegel im Verlauf der Schwangerschaft untersucht und auf geschlechtsspezifische Unterschiede geprüft. Die Hormonmessung erfolgte mit einem Antiserum, welches durch Immunisierung von Kaninchen mit einem Testosteron-3-Carboxymethyl-oximrinderserumalbuminkonjugat gewonnen worden war und nur gegen 5α-Dihydrotesterosteron eine Kreuzreaktion aufwies, so daß bei der radioimmunologischen Bestimmung sowohl die Konzentration von Testosteron als auch 5α-Dihydrotestosteron („immunoreaktives Testosteron“) erfaßt wurde. Zwischen der 12.–15. SSW wiesen männliche Feten den höchsten Testosteronspiegel mit einem Durchschnittswert von 501±185 pg/ml auf, dieser sank im Verlauf der Schwangerschaft kontinuierlich ab und erreichte am Graviditätsende einen Wert von 281±74 pg/ml. Zwischen den Werten der ersten Schwangerschaftshälfte und dem Gravidiätsende bestand ein signifikanter Unterschied (p〈0,0005). Die Testosteronkonzentration weiblicher Feten ließ im Verlauf der Schwangerschaft keine signifikanten Veränderungen erkennen, sie schwankte durchschnittlich zwischen minimal 179±50 pg/ml und maximal 253±98 pg/ml. Der Unterschied des Testosteronspiegels männlicher und weiblicher Feten in der ersten Schwangerschaftshälfte war hoch signifikant (p〈0,0005) und zwischen der 12.–15. SSW konnte in 39 von 41 Bestimmungen aufgrund der Testosteronmessung eine sichere Geschlechtsvoraussage gemacht werden. Dagegen war zu Beginn der Geburtsphase der Testosteronspiegel männlicher und weiblicher Feten gleich hoch. Am Beispiel eines intrauterin diagnostizierten Klinefelter-Syndrom wurde weiterhin gezeigt, daß der im Bereich weiblicher Feten liegende Testosteronspiegel bereits zum Zeitpunkt der Geschlechtsdifferenzierung auf die Störung des geschlechtsspezifischen Sexualhormonstatus hinweist. Somit scheint durch die Bestimmung des freien Testosterons im Fruchtwasser nicht nur eine Ergänzung zur antenatalen zytologischen Geschlechtsdiagnostik erreicht zu werden, sondern auch eine Erweiterung bei intrauterinen Geschlechtsentwicklungsstörungen, die auf Diskrepanzen zwischen dem genetischen Geschlecht und der geschlechtsspezifischen Sexualhormonproduktion beruhen.
Notes:
Summary Amniotic fluid testosterone was measured by radioimmunoassay in 226 samples taken between the 12th week of pregnancy and birth. The effect of fetal sex on the level of this androgen was determined and the usefulness of the parameter for predicting fetal sex assessed. Testosterone was measured using an antibody raised in rabbits against testosterone-3-carboxymethyloxime-BSA. The antiserum cross-reacted strongly with 5α-dihydrotestosterone so that the values reported were refered to as measuring “immunoreactive testosterone” levels. Male fetal values were highest between the 12th and 15th week of pregnancy reaching a maximum mean of 501±185 pg/ml gradually falling during the remainder of pregnancy to 281±74 pg/ml, the difference in values between the first half and the end of pregnancy being highly significant (p〈0.0005). Female fetal values did not vary significantly during the course of gestation, the minimum mean value being 179±50 and maximum 253±98 pg/ml. The fetal amniotic fluid sex difference was highly significant during the first half of pregnancy (p〈0.0005) and at 12–15 weeks a successful prediction of fetal sex was possible, using testosterone, in 39 out of 41 cases. At birth on the other hand there was no difference between male and female fetal fluid levels. The method can also be used to detect disturbances of intrauterine sexual development as exemplified by the case of a Klinefelter syndrome where female testosterone values were found at the time of sexual differentiation. Thus the measurement of unconjugated testosterone in amniotic fluid would seem to offer not only an addition to chromosomal analysis for prediction of fetal gender but also be a valuable tool for detection of disturbances of intrauterine sexual development i.e. when genetic sex and sex-specific hormone production are discrepant.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF00667106
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