ISSN:
1432-1912
Source:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Topics:
Medicine
Notes:
Zusammenfassung Das System mesencephale Formatio reticularis — Septum — Hippocampus bildet funktionell insofern eine Einheit, als die retikulären Impulse die Septumzellen veranlassen, in rhythmischen Gruppen (Bursts) zu entladen, die die Bildung von Thetawellen im Hippocampus anregen. Die Wirkung von Urethan auf dieses System wurde an Kaninchen mit Mikro- und Makroelektroden untersucht. Unter Urethan nimmt die Entladungsrate der Septumzellen pro Minute und pro Burst ab, die mittlere Burstperiode der rhythmischen Septumzellentladungen nimmt zu. Die Septumzellen entladen selbst dann noch rhythmisch in Bursts, wenn im Hippocampus kein Thetarhythmus mehr vorhanden ist. Ableitungen mit Nadelelektroden aus dem Hippocampus und Cortex im Verlauf der Urethannarkose zeigten, daß im Gegensatz zu Barbituraten in tiefster Narkose immer wieder Stadien von paradoxem Schlaf auftreten, gekennzeichnet durch Aktivierung einer hohen, regelmäßigen Thetatätigkeit im HC und Abflachung des Rinden-EEGs. Nach diesen Befunden ist anzunehmen, daß Urethan das limbische System nur in geringem Grade beeinflußt: Zuerst werden die synaptischen Mechanismen im Hippocampus gehemmt und erst später die Septumzellen. Auf die Formatio reticularis dürfte Urethan, wenn überhaupt, so nur einen geringen Einfluß haben, da selbst in tiefster Narkose noch Perioden paradoxen Schlafes auftreten.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF00247050
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