ISSN:
1434-601X
Source:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Topics:
Physics
Notes:
Zusammenfassung Chlorazid zerfällt bei einem Druck von 2 mm Quecksilber unter rotem Leuchten in Stickstoff und Chlor: 2N3Cl=3 N2+ Cl2, wenn man das Gas aus einer Kapillaren in ein auf 400° geheiztes weiteres Rohr strömen läßt. Das Spektrum dieses Leuchtens zeigt im Rot ein bisher nicht beobachtetes Bandensystem von vier Bandengruppen. Die rote Kante der beiden mittleren starken Bandengruppen liegt bei 6668 bzw. 6283 Å. Dieses Bandensystem ist wahrscheinlich einem Molekül aus Stickstoff- und Chloratomen zuzuschreiben. Das Chlorazidzerfallsleuchten emittiert intensiv kurzwellige ultraviolette Strahlung, welche das Reaktionsrohr zu starker blauer bis violetter Fluoreszenz anregt. Das Spektrum des Chlorazidzerfallsleuchtens im Ultraviolett ist identisch mit dem zuerst von v. Angerer entdeckten kontinuierlichen Chlorspektrum mit den beiden Hauptmaxima bei 3060 und 2570 Å. Im Chlordioxydzerfallsleuchten, das analog erzeugt werden kann, tritt dieses kontinuierliche Chlorspektrum nicht auf. Wasserstoff und noch schöner Stickstoffwasserstoffsäure als Zusatzgas zum Chlorazid ruft ein äußerst intensives rein weißes Leuchten hervor, dessen sichtbares Spektrum mit dem sogenannten α-Band des Ammoniaks von Eder identisch ist. Das ebenfalls intensive ultraviolette Spektrum dieses Leuchtens zeigt eine charakteristische Erweiterung des Ammoniakspektrums in diesem Gebiet. Außer der bisher allein bekannten Hauptbande mit zwei zentralen Maxima bei 3360 und 3370 A tritt eine offenbar analog gebaute langwelligere Bande auf, deren entsprechende Maxima bei 3742 und 3752 Å liegen. Das gegenseitige Verhältnis dieser beiden Banden scheint durchaus demjenigen zu entsprechen, das zwischen den beiden (C + H) Banden bei 4315 und 3890 Å besteht. Dem kurzwelligen Ende dieser beiden Banden schließt sich je eine ähnlich intensive, aber völlig anders gebaute Bande an. Diese beiden neuen Banden haben unter sich gleiche Struktur; sie bestehen aus einer verhältnismäßig geringen Zahl ziemlich weit getrennter Linien, die auf der kurzwelligen Seite in einer scharfen Kante bei 3240 bzw. 3610 Å endigen, und auch einem (N + H)-Molekül zukommen. Ob eine weitere nach rot zu abschattierte Bande mit awei Hauptkanten bei 3022 und 3040 Å diesem System angehört, bleibt unentschieden. Banden des Stickstoffmoleküls sind in keinem Fall beobachtet worden.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF01399108
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