ISSN:
1432-1440
Source:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Topics:
Medicine
Description / Table of Contents:
Summary According to the actual knowledge, the usual German term “primär chronische Polyarthritis” (=primary chronic polyarthritis) is no longer justified as, in opposition to this term, a “sekundär chronische Polyarthritis“ (=secondary chronic polyarthritis) — that means a transition of a real acute to a chronic polyarthritis — cannot be regarded as a real clinical picture. The term “chronische Polyarthritis” (=chronic polyarthritis) comprises chronic courses of all possible, in the meantime defined, diseases. In spite of the urgent necessity to introduce an international, unitary term, the anglo-american expression “rheumatoid arthritis” has to be renounced for the above mentioned logic reasons, in connection with the actual meaning of rheumatism, and it does not represent a suitable replacement for the hitherto existing inadequate nomenclature. The already discussed term “progressiv chronische Polyarthritis” (=progressive chronic polyarthritis) does not characterize the discussed disease nor outlines it against other clinical units. The recommendation of the term “Polyarthritis (chronica) rheumatica” for this disease has to be renounced as well, as thus — contrary to the general meaning — this disease would be identified with each conception of rheumatism. The greatest difficulty in the necessary reform of rheumatologic nomenclature is the essential of reorientation; that means: according to the actual knowledge of various rheumatoid clinical pictures with its different courses, the course-describing nomenclature has to be replaced by a nomenclature derived from the nosologic point of view. It is not adviceable to preserve names which combine certain courses of different diseases and which are therfore not serviceable for characterizing the diseases. It would be more significant to chose terms thus, that they express a nosologic unit with all possible courses. From this point of view the term “idiopathische Arthritis” (=idiopathic arthritis) should not be renounced, as — contrary to other forms of arthritis with known etiologic connections — the unknown etiology of this disease is characterizing. But, however, this term shall be valuable only transitory, as, once a day, etiology and pathogenesis of this disease shall be known. If this preliminary term is not recognized or if no better expression characterizing this disease can be found, it would be better to preserve — in German-speaking area — the currently used expression of “chronische Polyarthritis” (=chronic polyarthritis), knowing, which clinical picture is meant, than to introduce anticipated terms, which are contrary to the urgently necessary reforming idea in rheumatologic nomenclature.
Notes:
Zusammenfassung Der im deutschen Sprachgebrauch Übliche Terminus „primär chronische Polyarthritis“ ist nach heutigen Erkenntnissen nicht mehr gerechtfertigt, da im Gegensatz dazu eine sekundär chronische Polyarthritis, also ein Übergang einer echten akuten in eine chronische Polyarthritis im Sinne beider definierter Erkrankungen nicht als eigenständiges Krankheitsbild angesehen werden kann. Der Name „chronische Polyarthritis“ umfaßt chronische Verlaufsformen der verschiedenartigsten, inzwischen definierten Erkrankungen. Trotz der prinzipiellen Anerkenntnis der dringenden Notwendigkeit eines international einheitlichen Terminus wäre der aus dem anglo-amerikanischen Sprachgebrauch entnommene Terminus „rheumatoide Arthritis“ aus oben ausführlich diskutierten Gründen der Logik in Verbindung mit der heutigen Auffassung des Rheumabegriffes abzulehnen und kein diskutabler Ersatz für die bisherige unzalängliche Nomenklatur. Eine ebenfalls diskutierte Bezeichnung „progressiv chronische Polyarthritis“ kennzeichnet ebenfalls nicht die hier diskutierte Erkrankung mit einer Abgrenzung gegen andere Krankheitseinheiten. Der Vorschlag, einen Terminus „Polyarthritis (chronica) rheumatica“ für diese Erkrankung zu empfehlen, ist abzulehnen, da hierdurch entgegen der allgemeinen Meinung eine alleinige Inanspruchnahme des Rheumabegriffes durch diese Erkrankung erfolgen würde. Die größte Schwierigkeit in der notwendigen Reform der rheumatologischen Nomenklatur liegt in der prinzipiellen Notwendigkeit einer Umorientierung in dem Sinne, daß nach den heutigen Kenntnissen der verschiedenen rheumatischen Krankheitsbilder mit ihren unterschiedlichen möglichen Verlaufsformen die verlaufsbeschreibende Nomenklatur durch eine solche nach nosologischen Gesichtspunkten ersetzt werden muß. Es wäre nicht ratsam, an Namen festzuhalten, die dem Sinne nach bestimmte Verlaufsformen ganz unterschiedlicher Erkrankungen vereinigen würden und damit nicht der Charakterisierung der Krankheitseinheiten dienlich sind. Es wäre viel sinnvoller, die Termini so zu wählen, daß man darunter eine nosologische Einheit mit allen möglichen Verlaufsformen versteht. Unter diesem Gesichtspunkt wäre die Beezeichnung „idiopathische Arthritis“ zu diskutieren, da sie im Gegensatz zu anderen Arthritiden mit bekannten ätiologischen Zusammenhängen die diesbezügliche Unkenntnis dieser Krankheitseinheit kennzeichnet. Dennoch könnte dieser Terminus wahrscheinlich nur vorübergehend gültig sein, da eines Tages auch die Ätiologie und Pathogenese dieser Erkrankung geklärt sein wird. Sollte diese vorläufige, den jetzigen Gegebenheiten angepaßte Krankheitsbezeichnung keine Anerkennung finden oder ein besserer, diese Krankheit eindeutig charakterisierender Name nicht gefunden werden, so wäre es immer noch besser, im deutschen Sprachraum bei der geläufigen Bezeichnung der chronischen Polyarthritis zu bleiben, wissend um welches definierte Krankheitsbild es sich handelt, als vorzeitig Termini einzuführen, die dem dringend notwendigen Reformgedanken in der rheumatologischen Nomenklatur zuwiderlaufen.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF01488564
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