ISSN:
1437-1596
Source:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Topics:
Medicine
,
Law
Notes:
Zusammenfassung Der optokinetische Nystagmus (o.Ny.) wurde bei 75 Personen, die von der Polizei wegen verschiedener Delikte zur Blutentnahme vorgeführt wurden, überprüft. In 30 Fällen waren Nüchternkontrollen möglich. Für die Bewertung des Elektronystagmogramms ist bei groben alkoholbedingten Ausfällen lediglich die Frequenz geeignet. Sie nimmt bei steigender Blutalkoholkonzentration für 1‰ um rund 11 Zuckungen annähernd linear ab, doch kommen erhebliche Schwankungen vor, so daß im Einzelfall die qualitative Beurteilung (Rhythmusstörungen des Elektronystagmogramms) mehr Aufschluß ergibt, besonders wenn es möglich ist, mit den Nüchternkurven zu vergleichen. Bei Verminderung der Reizmusterdichte läßt sich ein modifizierter optokinetischer Nachnystagmus (o.NNy.) auslösen. Dieser Nachnystagmus wird unter Alkohol schon vor den rhythmischen Augenzuckungen gehemmt. Erhebliche Schwankungen in der Auslösbarkeit und Intensität des o.NNy. beeinträchtigen aber die Bewertung im Einzelfall. Trinkversuche zeigten, daß der o.Ny. und der o.NNy. in der absteigenden Phase der Alkoholisierung schon bei einer BAK wiederkehren, bei der sie in der ansteigenden Phase gestört waren — eine Erfahrung, die sich mit anderen psychomotorischen Leistungsprüfungen deckt. Die Frage, wie weit die Prüfung des o.Ny. und des o.NNy. einen Hinweis über die Verkehrstüchtigkeit erlaubt, wird erörtert.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF00575860
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