ISSN:
1432-2013
Source:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Topics:
Medicine
Notes:
Zusammenfassung Menschlicher Schweiß von der Fingeroberseite wurde unter Paraffinöl gesammelt und die Schweißrate pro Einzeldrüse bestimmt. Durch Messung der Konzentrationen von Natriumchlorid, Kalium, Milchsäure, Harnstoff und der Osmolarität in Abhängigkeit von der Schweißrate wurde folgendes gefunden: 1. Die Kochsalzkonzentration im Schweiß steigt mit zunehmender Schweißrate exponentiell an und strebt der Primärsekretkonzentration zu. In Winterversuchen steigt die Natriumkonzentration steiler an als im Sommer. Die Kaliumkonzentration ist im gesamten Schweißratenbereich konstant (8,7±0,5 m val/l) und nur bei sehr kleinen Schweißraten auf 16 m val/l erhöht. 2. Die Konzentrationen von Milchsäure und Harnstoff fallen mit zunehmender Schweißrate hyperbelförmig ab, die ausgeschiedenen Stoffmengen nehmen mit der Schweißrate linear zu. 3. Die Osmolarität im Schweiß fällt mit zunehmender Schweißrate zuerst von ca. 180 m Osmol/l auf ca. 100 m Osmol und steigt dann wieder in Richtung auf Isotonie an. Diese Kurvenform ergibt sich ebenfalls bei kumulativer Auftragung aller im Schweiß gemessenen Stoffkonzentrationen. 4. Nach lokaler Injektion von Ouabain, Salyrgan®, und Cyanid ist die Natriumkonzentration und die Osmolarität gegenüber den Kontrollen erhöht. Die Milchsäure-und Harnstoffkonzentrationskurven fallen unter diesen Bedingungen steiler ab als normalerweise. Nach lokaler Injektion von Furosemid und Acetazolamid wird eine Hemmung der Schweißsekretionsrate ohne gleichzeitige Erhöhung der Natriumkonzentration beobachtet. Diese Befunde bestätigen die Sekretions- und Rückresorptionshypothese, und zwar läßt sich aus der Harnstoff- und Milchsäureausscheidung auf eine Flüssigkeitsrückresorptionsrate im Ausführungsgang zwischen 50 und 90 · 10−3 μl/Drüse · Std schließen. Außerdem läßt sich aus den Natrium-Chlorid-Kurven ableiten, daß die Natriumrückresorption im Ausführungsgang bis zu den höchsten von uns erreichbaren Schweißraten keine Sättigung zeigt, und daß dieser Natriumrückresorptionsmechanismus durch Ouabain, Salyrgan und Cyanid gehemmt werden kann. Ein Größenvergleich dieses Transportes mit der Natriumrückresorption im proximalen Konvolut der Rattenniere ergibt, daß der Natriumtransport pro Ausführungsganglänge der Schweißdrüse das 1 1/2–2 fache und, pro Oberfläche berechnet, das 5–7 fache der Transportrate in der Niere ausmacht.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF00363308
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