ISSN:
1432-1912
Source:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Topics:
Medicine
Notes:
Zusammenfassung 1. Ersetzt man bei einem Hunde das zirkulierende Blut durch artfremdes, defibriniertes Blut (Kalbsblut), so findet man die Erscheinungen einer intensiven Parasympathikusreizung: Speichelsekretion, vermehrte Darmperistaltik und Durchfälle, Blasenkontraktion, starke Bronchial- und Trachealsekretion, schließlich Lungenödem. Die Symptome lassen sich durch Atropin antagonistisch beeinflussen. 2. Im Respirationsversuch zeigen sich die Oxydationsvorgänge im wesentlichen unverändert. Dagegen beobachtet man regelmäßig eine starke Ventilationssteigerung, das Minutenvolumen der Atmung steigt auf das 3–5fache der Norm. 3. Die Ventilationssteigerung wird begleitet von den üblichen Symptomen der forcierten Atmung: herabgesetzte alveolare CO2-Spannung, erhöhter respiratorischer Quotient, Eindickung des Blutes, Sinken des Blutdruckes. 4. Das Sinken des Blutdruckes ist zum Teil eine Folge des Abwanderns von Flüssigkeit aus dem Blut in die Gewebe und kann durch weitere Transfusion des artfremden Blutes oder physiologischer NaCl-Lösung bekämpft werden. 5. Die artfremden Blutkörperchen werden innerhalb der kurzen Stunden des Versuchs in den Retikuloendothelien intrazellulär zerstört und der Blutfarbstoff zu Hämosiderin abgebaut. 6. Eine Gewebsschädigung des Versuchstieres war im wesentlichen nur an den Gefäßwänden nachweisbar, und zwar durch das Auftreten von ausgedehnten Blutungen in der Lunge, spärlicher in der Leber. Ferner findet sich eine Knochenmarksreizung, kenntlich am Auftreten kernhaltiger, roter Blutkörperchen. 7. Die Erscheinungen der Parasympathikus- und der Knochenmarksreizung zeigen sich auch nach Transfusion arteigenen Blutes; sie müssen wenigstens teilweise auf die durch das Defibrinieren gesetzten Änderungen des Blutes zurückgeführt werden.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF01863635
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