ISSN:
1432-2307
Source:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Topics:
Medicine
Notes:
Zusammenfassung 1. Die von amerikanischen Untersuchern zu einer eigenen Gruppe zusammengefaßten, vielfach als Carcinome gedeuteten, fraglich bös-artigen oder intermediären Inselzellgeschwülste sind klinisch gutartige Bildungen. Ihre Kennzeichen werden besprochen. 2. Es werden 4 endokrin aktive Inselzellgeschwülste mitgeteilt, von denen 3 die Merkmale fraglich bösartiger Inselzellgeschwülste aufwiesen. An Hand der histologischen Befunde wird aufgezeigt, daß diese nicht mit denen eines bösartigen Wachstums gleichzusetzen sind, und daß die genannten Gebilde keine echten Blastome darstellen. Sie erweisen sich als reparativ-hyperplastische Gewebsproliferationen im SinneSieg-MundS, d. h. als umschriebene Inselzellhyperplasien. Sie sind das Produkt eines lokalen Umbauvorganges, der sich in Analogie zur Inselneubildung nach Gangverschlüssen vollzieht, wobei primär zugrunde gehendes exokrines Gewebe durch Proliferation und Differenzierung terminaler Gangzellen ersetzt wird. Durch die Bildung lumenwärts gerichteter B-Zellenhaufen sind auch die Ausführungsgänge mitbeteiligt. 3. Das Studium einer großen Reihe von Schrifttumsfällen lehrt, daß zwischen den fraglich bösartigen Inselzellgeschwülsten und den Inselzelladenomen durchschnittlicher Größe einerseits und den eigenen Fällen andererseits keine grundsätzlichen Unterschiede bestehen. Die Auffassung der letzteren als umschriebene Inselzellhyperplasien wird daher auf die Mehrzahl der üblichen Inselzellgeschwülste übertragen. Nur in einer Minderzahl von Fälle zeigen die üblichen Inselzelladenome den Aufbau eines scheinbar echten Adenoms. Auch diese Erscheinungsform kann sich aus den genannten Umbauvorgängen ergeben. 4. Die pathologisch-anatomische Natur der seltenen gutartigen Inselzellgeschwülste, die das übliche Durchschnittsmaß weit überschreiten, bleibt zunächst noch unentschieden. 5. Maßgebend für die anatomische Diagnose eines echten Inselzellkrebses ist der sichere Nachweis der Destruktion. 6. Auf die Schlußfolgerungen, die sich aus der neu gewonnenen Auffassung der üblichen Inselzellgeschwülste für ihre chirurgische Behandlung ergeben, wird hingewiesen.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF00958449
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