ISSN:
1432-1459
Source:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Topics:
Medicine
Description / Table of Contents:
Zusammenfassung Neurologische Untersuchungen bei neun Fällen von Subclavia-Vertebralis-Anzapfsyndrom (subclavian steal) vor und nach Belastung des kollateral durchbluteten Armes werden mitgeteilt. Bei acht Patienten wurde die Strömungsumkehr der retrograd gefüllten A. vertebralis nach proximalem Subclaviaverschluß angiographisch nachgewiesen. In einem Fall des typischen Syndroms wurde nur der Subclaviaverschluß ohne Spätaufnahmen der Strömungsumkehr angiographisch dargestellt. 7 der 9 Patienten zeigten neurologisch bereits vor Belastung leichte Hirnstammsymptome: Dissoziierte Empfindungsstörungen (3), einseitige spastische Paresen (3), zentraler Lagenystagmus (1) und deutlicher Blickrichtungsnystagmus (1). 6 Patienten hatten ein abnormes Elektronystagmogramm (ENG): leichte optokinetische Seitendifferenzen (4), sakkadierendes Pendelfolgen (3), nur in 2 Fällen Spontannystagmus; darunter die beiden Kranken mit normalem neurologischen Befund. Das Elektrencephalogramm (EEG) war meistens normal und ergab nur in 2 Fällen leichte Seitendifferenzen des α-Rhythmus. Nach maximaler Belastung des kollateral versorgten Armes kam es nur bei drei Patienten zu einer vorübergehenden Änderung des neurologischen und bei je zwei Patienten auch des EEG- und ENG-Befundes. Die neurologischen Ausfälle, die bereits in Ruhe bestehen, können durch zeitweilig insuffiziente Blutversorgung einzelner Hirnstammgebiete im Frühstadium des subclavian steal oder durch Mikroembolien während des Stenosestadiums erklärt werden. Das geringe Ausmaß belastungsabhängiger Befundänderungen spricht für die große Leistungsfähigkeit der Kollateraldurchblutung des Hirnstamms nach erfolgter Anpassung. Die klinische Diagnose „subclavian steal“ ist schon ohne Angiographie möglich, wenn neben einem einseitig verminderten Radialispuls, Blutdruckdifferenzen an den Armen und supraclaviculären Stenosegeräuschen bei Belastung des betroffenen Armes Nackenkopfschmerzen, Übelkeit, Schwindel oder fokale Hirnstammsymptome auftreten.
Notes:
Summary Neurological disturbances in 9 patients with subclavian steal syndrome are described. Diagnosis was ascertained by angiography in each case and evidence of a reversed blood flow in the affected vertebral artery was obtained in 8 cases. Clinical examination revealed brain stem symptoms even during rest in 7 patients. 6 patients had an abnormal electronystagmogram. When the affected arm was exercised vigorously additional neurological symptoms became apparent in 3 cases, changes of either EEG or ENG in 2. Two main pathogenetic factors of permanent brain stem symptoms are discussed: The clinical manifestations included differences of brachial arterial blood pressure, weak radial pulse of the affected side and in most patients supraclavicular bruits. 1) Transiently failing blood supply during the early state of the subclavian steal. 2) Microemboli during the development of arterial stenosis.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF00245780
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